Abenteuer vor der Haustür – spannende Erlebnisse warten auch im heimischen Garten, Park oder Wald

Rhein statt Amazonas

Wildtier-Safari mit Gartenteich-Bewohnern: Ein Frosch ruht sich auf einer Wurzel aus.  FOTO: PATRICK PLEUL/DPA

Kein Urlaub in Sicht, aber reif für eine kleine Auszeit in der heimischen Wildnis mit wohldosiertem Nervenkitzel? Dann auf ins Mikroabenteuer nach Feierabend! Das heißt nicht Zoo, Schwimmbad, Wasserspielplatz oder Wildpark, sondern kleine, spannende Erlebnisse im Garten, Park oder Wald. Mit wenigen Schritten kann man hier viel erleben, großen Spaß haben, seine Akkus wieder aufladen und mit neuer Energie in den nächsten Tag starten. Jetlag Fehlanzeige, schlechte Klimabilanz ebenso und der Geldbeutel wird auch geschont.

Hummeln, Wasserläufer und die Froschperspektive

Wilde Tiere gibt es nicht nur auf Safari in Botswana, auch in heimischen Gefilden finden sich aufregende Lebewesen auf zwei, vier oder noch mehr Beinen. Schon das alleinige Beobachten und Fotografieren von Tieren kann für manche ein Ausflug in eine unbekannte Welt sein. Wasserläufer, gehören z.B. zu den ersten Insekten, die einen neu angelegten Gartenteich besiedeln, aber auch Balkontümpel und Mini-Teiche auf der Terrasse werden von den flinken Flitzern gerne besucht und sind Beobachtungsobjekte par Excellence. An größeren Teichen und Seen, in der Rheinaue oder an den Ufern von heimischen Flüssen wie Rhein, Sieg usw. kann man ab Mitte ab April auf Wasservogelexpedition gehen. 

Mit wenigen Schritten kann man hier viel erleben, großen Spaß haben, seine Akkus wieder aufladen und mit neuer Energie in den nächsten Tag starten

Niedliche junge Küken mit ihren wachsamen Müttern gibt es zu sehen – und zu fotografieren. Dabei kann man durchaus mal die Perspektive wechseln und hockend wie ein Frosch oder im Liegen Handy oder Kamera anlegen. Die ersten Insekten nach dem Winter sind häufig Hummeln, die manchmal schon mit den zeitigen Märzsonnenstrahlen nach Blüten suchen und zum entspannten Beobachten geradezu einladen. Ganz Mutige trauen sich, eine Hummel, während sie auf einer Blüte sitzt, an ihrem pelzigen Hinterleib zu streicheln. Das geht, weil Hummeln sehr stechfaul und nicht angriffslustig sind.

Barfuß im Wald

Schuhe aus und rein ins Abenteuer, denn wann sind Sie zuletzt ohne Schuhe und Socken unterwegs gewesen? Was wir am Strand ganz automatisch machen, ist auch auf Wald- und Feldwegen ein ungewöhnliches, obendrein aber auch noch sehr gesundes Erlebnis: mal spüren wir den feuchten Boden, die spitzen oder abgerundeten Steine, die stechenden Nadeln der Fichten oder raschelnde Laubblätter unter unseren Fußsohlen. Wilder, matschiger und noch ursprünglicher wird das Ganze an einem Regentag, wenn auch die Luft ganz anders riecht als an trockenen, warmen Sommertagen.

Freies Schweben

Schaukeln im Sitzen auf einer herkömmlichen Schaukel entspannt und macht gute Laune, man fühlt sich frei und unbeschwert, die Beine schlackern locker und man schwebt ein wenig über den Dingen. Haben Sie es aber schon mal mit einer Hängematte versucht? Häufig gestaltet sich schon das Reinkommen als erste Mutprobe und kleines Abenteuer, bei dem alles wackelt und kein Bein mehr auf dem Boden steht. 

Liegt man jedoch erst einmal drin, will man so schnell nicht mehr hinaus, denn Hängematten sind Urlaubsgefühl und Stresskiller pur: Liegen und leicht schwingen, ins Blätterdach blicken und den Wolken hinterher träumen, Abhängen und Entspannen. 

Morgenstimmung

Paradiesisch: die Hängematte im eigenen Garten.   FOTO: PÄFFGEN/WESTEN D61/DPA-TMN
Paradiesisch: die Hängematte im eigenen Garten.   FOTO: PÄFFGEN/WESTEN D61/DPA-TMN

Sonnenaufgangsspots in der Karibik oder am Atlantik gibt es wie Sand am Meer, oft versammeln sich dann dort wahre Menschenscharen. Aber auch in Bonn und der Eifel, an Sieg und Ahr geht die Sonne auf - leider viel zu oft unbeachtet. Deshalb an einem klaren Tag früh - wirklich früh - raus aus dem Bett, Thermoskanne einpacken und den Tag mit einem phänomenalen Sonnenaufgang über dem Siebengebirge, dem Rhein oder der nächsten Wiese starten: mit dem ersten Kaffee oder Tee in der Tasse beobachtet man die Veränderung des Himmels und seiner Farbe, das rundherum langsam erwachende Leben, lauscht dem Morgenkonzert der Vögel und taucht gemütlich ein in den jungen Tag. Morgens vor sieben ist die Welt noch in Ordnung.