Der Bonner Klimaplan weist den Weg zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2035

Celia Schütze aus der Bonner Energie Agentur berichtet: Masterplan für die Energiewende

Die Geschäftsführerin der Bonner Energie Agentur, Celia Schütze, erläuterte einige Ziele des Klimaplanes der Stadt Bonn. FOTO: AXEL VOGEL

Ab 2035 sollen weder Erdgas, noch Öl oder Kohle verwendet werden, um Strom und Wärme für Bonn zu produzieren. Das ist eines der Ziele des städtischen Klimaplans, den die Geschäftsführerin der Bonner Energie Agentur (BEA), Celia Schütze, beim 4. GA-Forum Energie in den Design Offices am Bonner Hauptbahnhof vorstellte.

Der Bonner Klimaplan ist der Fahrplan, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen. Ein wesentlicher Beitrag dazu ist, dass die privaten Haushalte 50 Prozent Energie einsparen müssten, erläuterte Schütze. Das gehe beim Heizen vor allem über Gebäudesanierungen. „Wir haben nur dann eine ausreichende Menge erneuerbarer Energien zur Verfügung, wenn wir alle vorher unseren Energiebedarf grundsätzlich reduzieren.“ Es seien im Bonner Klimaplan allein 2,2 Millionen Euro für künftige Projekte der BEA vorgesehen. So soll die Bonner Energie Agentur von 2,3 auf mehr als 17 Vollzeitstellen wachsen, um damit die Beratungsfallzahlen und die Sanierungsaktivität deutlich zu erhöhen. „Ein wichtiger Baustein hierfür sind Quartiersbüros, um auch in den Stadtteilen Beratung anbieten zu können“, berichtete Schütze. „Außerdem ist ein bei der Stadt angesiedeltes Förderprogramm für die sozialverträgliche energetische Altbaumodernisierung in einer Größenordnung von 2,9 Millionen Euro für private Vermieter*innen vorgesehen. Das ist kein Pappenstiel.“ Die Mittel wurden im städtischen Haus-muss halt eingestellt. Dieser noch durch die Bezirksregierung Köln genehmigt werden, damit die verschiedenen Projekte starten können.

"Wir haben nur dann eine ausreichende Menge erneuerbarer Energien zur Verfügung, wenn wir alle vorher unseren Energiebedarf grundsätzlich reduzieren“
Celia Schütze
Bonner Energie Agentur

Celia Schütze erläuterte, dass sich das „Arbeitsprogramm Klimaschutz“im Klimaplan in erster Linie an die Stadtverwaltung sowie die städtischen Beteiligungsgesellschaften richte: „Darin sind rund 70 konkrete Aktivitäten enthalten, die die Stadtverwaltung in den kommenden drei Jahren selbst anstoßen und umsetzen kann. Dazu zählen Investitionen in die städtische Infrastruktur ebenso wie notwendige Untersuchungen und Umsetzungskonzepte.“ Dabei gehe es um städtischen Gebäude, Mobilität, aber auch um Beratungs-, Förderungs- und Mitwirkungs-Angebote, um Engagement zu fördern und möglichst viele Bürger für die Energiewende zu begeistern.

Ein wichtiger Partner bei der Umsetzung des Klimaplans sind die Stadtwerke. „Wir als hundertprozentiges kommunales Unternehmen gehen da auf jeden Fall mit und werden das auch über 2035 hinaus begleiten“, betonte Philipp Hawlitzky, Experte für Energielösungen bei SWB Energie und Wasser. Dazu gehöre unter anderem der Ausbau der Netze für Strom und Fernwärme in Bonn. Ein weiterer Auftrag an die Stadtwerke sei es zum Beispiel, die städtischen Liegenschaften mit Photovoltaik zu versorgen und die Heizungsanlagen in den Kellern auf regenerative Energieversorgung umzustellen. Philipp Hawlitzky sagte zu den im Klimabeschluss verankerten Zielen der Stadt Bonn: „Es ist ein Kraftakt für alle Akteure: für die Stadt, das Handwerk und die Wirtschaft, für uns als Stadtwerke, aber auch die Bürger. Nur wenn alle mitgehen, können die Ziele erreicht werden.“

Daher planen die Stadtwerke auch einen Bonner Energiegipfel, um alle Akteure und Akteurinnen zusammenzubringen und so die Weichen für das Erreichen der Klimaneutralität bis 2035 zu stellen.

Der Klimaplan der Stadt Bonn

Der Klimaplan, der im März 2023 vom Stadtrat beschlossen wurde, ist der städtische Fahrplan für eine klimaneutrale und lebenswerte Stadt. Die Bundesstadt will bis 2035 klimaneutral werden und das des 1,5-Grad-CO2-Budget Pariser Klimaabkommens einhalten. Der Klimaplan definiert als Strategie klare Ziele und Entwicklungspfade in sieben Handlungsfeldern bis 2035. Außerdem enthält er ein konkretes Arbeitsprogramm "Klimaschutz“ mit Aktivitäten für zunächst drei Jahre, das die Stadt konsequent und sozial gerecht umsetzen will. Weitere Informationen unter www.bonn.de/klimaplan