Engel, Räuchermännchen, Krippen, Pyramiden, Nussknacker, Spieluhren und Schwibbögen

Erzgebirgische Volkskunst im Siebengebirge: Ein Engel als Glücksbote

Auch Nussknacker erfreuen sich großer Beliebtheit. FOTO: ROSWITHA OSCHMANN

Alle Jahre wieder ... kommt der Jahresengel Haus. Jedenfalls bei den Sammlern von Erzgebirgischer Volkskunst. Wenn irgendwo Weihnachten zu Hause ist, dann bei den Schnitzern und Drechslern aus dem Erzgebirge, die Engel, Räuchermännchen, Krippen, Pyramiden, Nussknacker, Spieluhren und Schwibbögen mit feinstem handwerklichem Können herstellen.
Bei Helga Brinsa in Selhof sind all diese Raritäten, die jede Weihnachtsstube schmücken, zu haben. Heerscharen von Engeln aller erdenklichen Formen überraschen den Besucher, der sich in dem urigen Holzhäuschen umschaut, um ein neues Stück für sich selbst oder vielleicht auch einen Engel als Geschenk für liebe Freunde, als Glückbringer oder etwa eine reizende Spieluhr für einen jungen Erdenbürger zu erwerben. 

Und dann gibt es die Stammkunden, die seit Bestehen der Jahresengel eifrige Sammler sind. 2023 ist es bereits der 16. Jahresengel, der von der Traditionsfirma Wendt & Kühn losfliegt. Stets hat dieser Engel eine Losung. Diesmal ist es der Komponist - ein Engel mit einer vergoldeten Notenlinie, die er vor sich herträgt.
Bei der wertvollen limitierten Goldedition ist zusätzlich der Sockel mit 999er Gold veredelt. Ist diesmal die Musik als Idee ausschlaggebend, so waren es in der Vergangenheit etwa der Engel mit Muschel als Entdecker, mit Zweig als der Achtsame, mit Buch als der Vorleser, mit Koffer als Weltenbummler oder mit einem Kleeblatt als Glücksbote. Und alle haben die berühmten elf Punkte - vor 100 Jahren entstanden die ersten Elf-Punkte-Engel bei dem Traditionsunternehmen, dessen autorisierte Verkäuferin Helga Brinsa ist. Bei ihr findet man also exklusive Geschenke.
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Erzgebirgische Volkskunst
Bad Honnef-Selhof
Selhofer Straße 84c
Tel. 02224-940 547
www.erzgebirge-volkskunstbrinsa.de


Durch und durch romantisch

"Teamwork - Düsseldorfer Künstler der Romantik“ im Siebengebirgsmuseum

Durch die Düsseldorfer Kunstakademie zog ein frischer Wind, als D Wilhelm von Schadow (17881862) im Jahre 1826 zum neuen Direktor ernannt worden war. Innerhalb kürzester Zeit machte er sie zu einer der international führenden Kunsthochschulen. Das Geheimnis: eine Ausbildung, die sich an der romantischen Vorstellung von einer mittelalterlichen Werkhütte mit einem Meister und seinen Schülern orientierte. Alles geschah in der Gruppe. Und so heißt eine Ausstellung im Siebengebirgsmuseum mit den schönsten Werken aus dieser Zeit auch Teamwork - Düsseldorfer Künstler der Romantik“. 

Die Abteilung RheinRomantik präsentiert damit erneut eine hochkarätige Schau, die Ergänzung findet in der Sonderausstellung des Museums zum Dichter Wolfgang Müller von Königswinter, der über Jahrzehnte Freund der Düsseldorfer Künstler war und dies auch in Texten manifestierte. Von den Museumsstücken der Dauerausstellung ganz abgesehen.
Und einen weiteren Bezug zu Königswinter gibt es - Franz Ittenbach. Nicht weit vom Museum entfernt wurde er geboren, nun hängen Bilder auch von ihm in dieser Präsentation. Er wurde von Meister Schadow auserkoren, den in Festungshaft einsitzenden Erzbischof Clemens August zu porträtieren. Und er war einer der vier Meisterschüler des Akademiedirektors, die er 1839 nach Italien schickte, um die religiöse Monumentmalerei zu studieren und anschließend gemeinsam die von Dombaumeister Zwirner errichtete Apollinariskirche von Remagen auszuschmücken. Dabei standen sie auf den Gerüsten und sangen Choräle. Im Team - wie in der Akademie.

 Die Düsseldorfer Schüler variierten ähnliche Motive und arbeiteten teilweise gemeinsam am selben Bild, lagen ihre Ateliers doch auch alle eng beieinander in einem Gebäude. Auch hinsichtlich der Techniken tauschten sie sich aus. Hinzu kamen gemeinsame Aktivitäten - so spielten sie Theater oder inszenierten ihre berühmten Feste.
Schadows Schüler trafen sich im Componierverein, wo ihnen Vorlesungen zu historischen und poetischen Themen geboten wurden, die sie malerisch umsetzten. Der Fokus lag bei Poesie in der Malerei. Mit den sogenannten Seelenbildern und ihren Reflexionen über Gefühle und Stimmungen berühren diese Kunstwerke noch heute und wecken mit ihren zauberhaften Landschaften Sehnsüchte nach unberührten Orten. 

So beruht beispielsweise das Gemälde „Die beiden Leonoren“ auf dem Goethe-Schauspiel „Torquato Tasso“. Die gezeigten Bilder zeigen ein breites Spektrum - bis hin zu romantisch verklärten Räuberszenen, denn auch von Vaganten, Räubern und Wilderern ließen sich die Künstler faszinieren. Und später auch beim gemeinsamen Malen in der Landschaft. oro
Die Ausstellung über die Maler der Romantik wird bis zum 21. April gezeigt, Dichter Müller bis zum 10. März. Geöffnet: Di.-Fr. 14-17h, Sa. 14-18h, So. & feiertags 11-18h; geschlossen am 24., 25. und 31. Dezember sowie am 1. Januar.
Mehr Infos gibt es hier: www.siebengebirgsmuseum.de