Rheinischer Frohsinn, Wein und Gesang - in diesem Jahr fünf Tage lang! Der Feiertag macht es möglich: Das traditionelle Winzerfest von Königswinter wird um einen Tag verlängert. Auch am Tag der Deutschen Einheit, einem Dienstag, können Besucher im Weindorf auf dem Marktplatz feiern und dem Rebensaft huldigen.
Auftakt ist am Freitag, 29. September. Bereits um 16 Uhr werden die Weinstände geöffnet sein. Dann können sich die Festgäste im heimeligen Ambiente wohlfühlen-Strohballen, herbstlicher Blumenschmuck, mit Weinlaub dekorierte Stände sind vorzufinden.
Ab 20 Uhr wird es spannend - und göttlich: Bacchus zieht von Haus Bachem ins Weindorf ein, zusammen mit Bürgermeister Lutz Wagner und den Rittern vom Siebengebirge. Für die fein gewandeten Damen und Herren ist es ein großer Tag: Das Ordenskapitel nimmt ein zuvor erwähltes neues Mitglied in seine Reihen auf - es ist Markus Hoitz, der leitende Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Königswinter.
Das Stadtoberhaupt wird auf der Festbühne den Mann der Kirche ernennen. Und Weingott Bacchus, in dessen Rolle erneut Manfred-Jason Kirchrath schlüpft, wird ihn vor den Augen der Winzerfestbesucher mit einem knorrigen Rebstock zum Ritter schlagen. Ein feierlicher Augenblick, gewürzt mit wohlgesetzten Worten. Hübsche Weinköniginnen aus der Nachbarschaft gehören zu dieser Zeremonie dazu. Der Rebensaft perlt in Gläsern und Weinpokalen, Lieder werden gesungen. „Einmal am Rhein ... beim Gläschen Wein im Mondenschein ...“
Regionale Weine aus dem Siebengebirge und dem Weinbaugebiet Mittelrhein werden an den mit bunten Lichtern und Reben ausstaffierten Weinständen der Vereine und hiesigen Winzer ausgeschenkt. Zum Wein gibt es auch manchen Leckerbissen - den begehrten Winzerschmaus, Reibekuchen, Crêpes. Diesmal konnte von der Tourismus Siebengebirge GmbH als Veranstalter die „Meerjungfrau“ zum Mitmachen gewonnen werden - der Gastronomiebetrieb wird an seinem Imbissstand Fisch anbieten. Aus dem Vorjahr kennen die Besucher bereits die Köstlichkeiten von „Harbort's Bestes“, einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Weideflächen im Siebengebirge. Auch er bezieht wieder einen Stand zum Winzerfest.
Und was wäre das Winzerfest ohne Musik!? Nach der Eröffnung, wenn der neue Ritter Markus sich unters Volk mischt und die Glückwünsche entgegennimmt, bringt sich die Band „Sound Express Köln“ in Positur und wird auf dem Platz für beste Stimmung sorgen. Die Truppe ist auch am Montagabend wieder auf der Bühne, während die Band MIX:tape aus Merzig am Samstagabend (19 Uhr) das Winzerfest rockt.
Musik bestimmt an allen Tagen das Geschehen im Weindorf. Die Niederdollendorfer Bläserfreunde sind am Samstag 13 Uhr bester Garant für Unterhaltung. Herrlich ist auch die Musikkapelle „Schöd um Laeg“ aus Venlo, die sich gewiss auch wieder in den Festzug am Sonntag einreiht, bevor sie am Nachmittag (15.30 Uhr) ein zweites Mal nach dem Samstagnachmittag (16 Uhr) auf dem Platz aufspielt.
Überhaupt der Sonntag: Der Festzug der Sankt Sebastianus-Junggesellen-Bruderschaft Königswinter 1604 ist so etwas wie der heimliche Höhepunkt des Winzerfestes in der Altstadt. An den Straßenrändern steht das Publikum, feiert die Zugteilnehmer und die Fähndelschwenker der Junggesellen- und Männerschützenbruderschaft, die ihr ganzes Können zeigen, auch vor dem Seniorenheim und auf dem Markplatz.
Der Planwagen mit der rollenden Weinprobe, die Siebengebirgsritter des Ordens, Bacchus in seiner Kutsche, die Tanzcorps der Karnevalsgesellschaften, Kindergärten und Vereine - sie alle sorgen für einen bunten Zug, der sich um 12.30 Uhr in Bewegung setzt und gegen 14 Uhr auf dem Marktplatz vom Bürgermeister in Empfang genommen wird. Danach zeigt sich das Ordenskapitel mit den Tanzcorps aus dem Siebengebirge auf der Bühne, bevor wieder die Musik die erste Geige spielt.
Wer die Stadt Königswinter genauer kennenlernen möchte, schließt sich am besten einer Stadtführung am Samstag ab Weinbrunnen (14 Uhr) an. „Einmal am Rhein, du glaubst, die ganze Welt ist dein - komm, ich lade dich ein - einmal zum Rhein ...“
Die Tourismus Siebengebirge GmbH bittet die Besucher, möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie der Stadtbahnlinie 66 oder der Deutschen Bahn anzureisen. Bei einer Anreise mit dem Pkw stehen den Besuchern viele Parkplätze auf dem Palastweihergelände (Winzerstraße) zur Verfügung; von dort sind es nur wenige Gehminuten bis zum Festgelände. oro