Abwechslung zu Pfingsten: Start in die Freibadsaison, Führung durchs Siebengebirgsmuseum oder Wandern mit Muße

Königswinter: Nach „Potluck“ im Kirchgarten aufs Schloss

Ein Hingucker ist die Chorruine im Kloster Heisterbach. FOTO: ROSWITHA OSCHMANN

Man muss ja nicht gleich auf den Jakobsweg. Aber eine Etappe auf dem Königswinterer Kapellenweg ist Balsam für die Seele und macht einfach Spaß. Zwölf Kapellen sind im Bergbereich der Stadt miteinander durch kleine Gotteshäuser und eine sorgfältig ausgewählte Route verbunden und bieten unterwegs schöne Einblicke und auch Muße, sich in Gedanken zu verlieren. Gerade an den Pfingstfeiertagen bietet es sich an, auf diesen Wegen zu pilgern.

Ob nun Strecken im Pleiser Hügelland, im Oberhau oder im Gebiet zwischen Ittenbach, Thomasberg, Heisterbacherrott und Vinxel ausgewählt werden: Das frische Grün jetzt im Mai, der fröhliche Gesang der Vögel - wer zeitig am Morgen startet, kann die Ruhe genießen in diesem „Dom der Natur" und in sich gehen. Das gilt freilich auch für einen Streifzug durch den Siebengebirgswald.

Jetzt zu Pfingsten sind die Cafés und Gaststätten in den Siebengebirgsorten auf die Ausflügler vorbereitet. Ein Frühstück am Morgen, vielleicht auf der Terrasse unter den Bäumen, oder ein deftiges Mittagessen oder Kaffee und Kuchen aus dem eigenen Backofen sind die Klassiker in Waldwirtschaften wie dem Löwenburger Hof, dem Einkehrhaus oder dem Milchhäuschen. Auch auf dem Drachenfels und auf dem Petersberg bieten sich Möglichkeiten zur Stärkung oder auf der Klosteranlage Heisterbach-den Hotspots des Tourismus.

Pfingsten zieht es eben viele nach draußen. Und das Wetter soll mitspielen. Am Pfingstmontag wird ein ökumenischer Gottesdienst im Garten der Christuskirche in der Königswinterer Altstadt, auch für alle Nachbargemeinden, stattfinden. Alle sind eingeladen, auch zum anschließenden gemeinsamen Speisen. ,,Potluck" heißt das Zauberwort. Um das Mitbringen wundervoller Essenstöpfe" zum Teilen wird gebeten.

Nach dieser ,,Topf-Glück“-Stärkung könnte es bequem zur nahegelegenen Talstation der Drachenfelsbahn gehen, um zum Beispiel auf das Drachenfels-Plateau zu fahren oder nur bis Schloss Drachenburg, um Park und Schlossgebäude zu genießen und vielleicht zum ersten Mal auch die nach den Originalplänen rekonstruierten Buntglasfenster in der Kunsthalle zu betrachten. Es gibt immer wieder neue Überraschungen zu entdecken, die das Schlossleben deutlich machen, auch im Dienstbotenbereich. Ein Abstecher in die Nibelungenhalle ist nicht nur für Wagnerfans ein Erlebnis.

Das Siebengebirgsmuseum ist immer eine Stippvisite wert. Am Pfingstsonntag gibt es ab 11 Uhr eine einstündige Führung durch die Dauerausstellung unter dem Motto „Landschaft - Geschichte - Rheinromantik". Die Entstehung der Landschaft, der Steinabbau, der Tourismus und die Geschichten der Menschen aus dem Siebengebirge sind die Themen, die in der kurzweiligen Führung vorgestellt werden. Besondere Highlights sind das Modell eines riesigen Holländerfloßes und die romantischen Bilder vom Rhein. Spätestens dann bekommt der Betrachter Lust, sich auf den Weg zu den Attraktionen zu begeben.

Noch eine Attraktion am Drachenfels: der Badespaß! Pfingstsamstag fällt auch der Startschuss für die Saison im malerisch gelegenen, historischen Lemmerz-Freibad, das vor exakt 70 Jahren der Fabrikant und Ehrenbürger der Stadt, Paul Lemmerz, den Königswinterern zum Geschenk machte. An den Feiertagen sowie samstags und sonntags ist es von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Von montags bis freitags können sich die Badegäste dort von 13 bis 19 Uhr tummeln.

Das Schloss Drachenburg ist ein beliebtes Wanderziel. Eine Besichtigung lohnt sich. FOTO: SASCHA STIENEN
Das Schloss Drachenburg ist ein beliebtes Wanderziel. Eine Besichtigung lohnt sich. FOTO: SASCHA STIENEN

Des Fachkräftemangels wegen ist im Freibad in dieser Saison das Frühschwimmen nicht möglich. Alternativ können Schwimmer dazu das neue, moderne Hallenbad nutzen - montags, dienstags, donnerstags und freitags von 6 bis 8 Uhr. Noch ein Tipp: Das Freibad kann zwischen 17 und 18.30 Uhr mit der Happy Hour Karte zu 3 Euro genutzt werden, die Einzelkarte für Erwachsene kostet 4,50 Euro. Weitere Ermäßigungen gibt es für alle Altersklassen. Und die Parkgebühren vom Parkplatz unterhalb des Bades werden zu 50 Prozent an der Freibadkasse erstattet.

Drei Becken stehen neben drei Liegewiesen zur Verfügung: das Schwimmerbecken mit acht 50-Meter-Bahnen, das Nichtschwimmerbecken mit einer 60 Meter langen Rutsche und das runde Planschbecken für die jüngsten Gäste mit Wasserpilz, Springbrunnen und Bachlauf. Hier lohnt sich ein Ausflug mit der ganzen Familie. Der besondere Kick: Das Wasser wird nur von der Sonne erwärmt. Herrlich erfrischend! Nicht nur an den Pfingsttagen ist das Jubiläumsbad einen Besuch wert! oro