Mit der Wärme kommen die Zecken. Sie krabbeln im Gras, stechen Menschen und übertragen Krankheiten

Ein kleiner Stich mit Folgen

Zecken können Krankheiten übertragen, daher sollte man im hohen Gras besser lange Kleidung tragen und die Hosen in die Socken stecken. FOTO: PATRICK PLEUL/DPA-TMN

Den Stich einer Zecke sollte man nicht unterschätzen. Die Tiere können Krankheiten übertragen, beispielsweise Borreliose und FSME. In beiden Fällen kann das die Nerven schädigen und zu langfristigen neurologischen Folgen führen. Darauf macht die Deutsche Hirnstiftung aufmerksam.

Viren und Bakterien

Bei Borreliose handelt sich um eine Bakterieninfektion. Die Übertragung kann bis zu zwei Tage dauern. Daher ist es wichtig, dass man den Körper möglichst zeitnah auf Zecken absucht und die Tiere schnellstmöglich entfernt, nachdem man etwa im hohen Gras unterwegs war. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung. Erkrankte werden mit Antibiotika behandelt. Falls es einen Stich gab, sollte man ihn beobachten und zum Arzt gehen, wenn sich ein roter Kreis bildet.

FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Die FSME-Viren werden schon innerhalb kurzer Zeit nach dem Stich übertragen. Sie gelten als Auslöser etwa für eine gefährliche Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks. Für Menschen ab dem 50. Lebensjahr kann FSME sogar lebensbedrohlich sein, warnt die Deutsche Hirnstiftung.

Impfung kann vor FSME schützen

Immerhin: Gegen FSME kann man sich schützen - mit einer Impfung. Sie ist empfehlenswert für Menschen, die sich viel draußen in der Natur aufhalten und in einem Risikogebiet leben - etwa im Süden und Südosten Deutschlands. Eine Karte zu den aktuellen Risikogebieten gibt es online beim Robert Koch-Institut (RKI).

Die Tiere sind schon ab Temperaturen von etwa acht Grad aktiv. Mit der Impfung sollte man also frühzeitig im Jahr beginnen. Zumal man zwischen den drei Impfdosen einen zeitlichen Abstand einhalten muss.

Für gefährdete Bevölkerungsgruppen innerhalb Deutschlands übernehmen die Krankenversicherungen in der Regel die Kosten der Impfung. Berufliche Impfungen etwa für Forstarbeiter sind Ausnahmen. Je nach Krankenkasse werden auch Impfungen vor Auslandsreisen übernommen.

Die Hersteller bieten derzeit zwei verschiedene Impfschemata an. Beim Standardverfahren erfolgt etwa ein bis drei Monate nach dem ersten Impftermin die zweite Impfdosis. Damit besteht dann bereits ein 98-prozentiger Schutz. Dieser hält laut RKI aber meist nur ein Jahr.

Für einen vollständigen Schutz sind drei Impfdosen notwendig - die Dritte ist fünf bis zwölf Monate nach der zweiten Impfdosis fällig.

Alternativ gibt es auch eine Schnellimpfung. Bei diesem Schemata erfolgt die zweite Impfdosis bereits 14 Tage nach dem ersten Termin. Und die dritte Impfdosis folgt dann wieder fünf bis zwölf Monate nach dem zweiten Termin. Die Variante ist interessant für Menschen, die kurzfristig in ein Risikogebiet reisen. In beiden Fällen sollte man seinen Impfschutz nach drei Jahren auffrischen lassen. dpa