EDITORIAL

Voneinander lernen

Von Redakteur Sascha Stienen

Von Redakteur Sascha Stienen
Von Redakteur Sascha Stienen

Familienunternehmen sind in ihrer Bedeutung kaum zu überschätzen und stellen nicht nur in Deutschland, sondern auch global die am weitesten verbreitete Unternehmensform dar. Und es ist nicht nur Geld, das Unternehmerinnen und Unternehmer in ihr Geschäft investieren. Auch viel Zeit und noch mehr Herzblut gehören dazu. Doch irgendwann naht sie, die Lebensphase, in der ein "Weiter so" als Chefin oder Chef nicht mehr infrage kommt. Dann muss eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger her.

Für diese Beilage mit dem Titel ,,Die nächste Generation" haben wir uns mit Familienunternehmen und Nachfolge beschäftigt, aber nicht nur. Denn der Titel meint nicht nur die nächste Generation in einem Familienunternehmen, sondern auch im übertragenen Sinne eine neue Generation von Unternehmern, die Dinge vielleicht ein bisschen anders angehen - oder besonders innovative Geschäftsansätze mitbringen.

Damit in Familienunternehmen die Übergabe an die nächste Generation gelingt, müssen alle Beteiligten möglichst an einem Strang ziehen. Das erläutert der Autor und Berater Michael Bordt im nebenstehenden Interview mit unserem Autor Jörg Wild. Bei einer gelungenen Übergabe geht es offenbar viel um Kommunikation und Vertrauen - zwei Grundlagen guter Zusammenarbeit. Das zeigt sich auch im Miteinander der Generationen in einem Unternehmen, wenn die Jungen von den Alten lernen und umgekehrt.

Dass es dabei manchmal auch krachen kann, gehört dazu - in der Familie wie im Unternehmen. Denn ohne eine gute Streitkultur lassen sich auch keine großen Fortschritte erzielen. Manchmal kann es dabei hilfreich sein, den Rat eines Mediators oder einer Mediatorin in Anspruch zu nehmen. Denn um ein Ergebnis zu erzielen, das allen hilft, reicht häufig auch einfach ein kleiner Prespektivwechsel, wie das Interview mit Carl Albrecht zeigt. Er veranschaulicht, dass jede Generation durch ihre Zeit geprägt ist und gerade deswegen eine ganz eigenen Sicht auf die Welt mitbringt. Die jeweils andere kennenzulernen, kann sehr bereichernd sein.