"Die Betreuung und Pflege eines nahestehenden Menschen bedeutet eine besondere Verantwortung", sagt Melanie Lewerenz von Home Instead Bonn. Die Pflegefachkraft und Serviceberaterin aus Sankt Augustin weiß, wie wichtig diese Hilfe für die Pflegebedürftigen ist. "Dank der Unterstützung durch ihre Angehörigen können sie dort leben, wo sie sich zuhause fühlen."
Doch das Umsorgen kostet viel Zeit und Kraft. "Umso wichtiger ist es, seine persönlichen Grenzen zu erkennen und eine Überlastung zu vermeiden", betont Lewerenz und gibt pflegenden Angehörigen folgende Tipps:
Setzen Sie sich realistische Ziele!
"Damit Ihre Erwartungen nicht höher sind als das Erreichte, prüfen Sie Ihre Grenzen", empfiehlt die Fachfrau. "Wie stabil ist Ihr eigener Gesundheitszustand? Welche anderen Verpflichtungen haben Sie?"
Wer Nähe gibt, braucht Distanz.
"Das kann schwierig sein, wenn es keine anderen Möglichkeiten gibt", räumt Lewerenz ein und rät, sich Lösungsansätze zu überlegen. "Gibt es Verwandte, die man einbeziehen kann, oder eine externe Betreuung?" Denn jede Minute, in der man abschalten und neue Kraft tanken kann, ist wertvoll.
Passen Sie auf sich auf!
"Sie erleben den körperlichen oder geistigen Rückgang eines nahestehenden Menschen", so Lewerenz. "Diese Erfahrung löst oft Traurigkeit, Wut oder Schuld aus." Mit weniger Zuneigung habe das jedoch nichts zu tun. Was hilft, sind Gespräche mit Vertrauten oder Gleichgesinnten.
Erstellen Sie einen Notfallplan!
Man ist plötzlich verhindert. Was nun? "Sorgen Sie rechtzeitig vor", so Lewerenz. Mit einer Notiz in der Geldbörse, dass man pflegender Angehöriger ist, sowie Angaben zu einer Kontaktperson, die im Notfall informiert werden soll. Daheim sorgt ein gut sichtbarer Ordner mit Aufzeichnungen zur Pflegetätigkeit, wichtigen Medikamenten, Ärzten etc. für einen schnellen Überblick. "Informieren Sie Ihre Familie über diesen Notfallplan!"
Akzeptieren Sie Unterstützung!
"Sich Unterstützung zu suchen, ist kein Zeichen von Hilflosigkeit", betont die Pflegefachkraft. Im Gegenteil. Wer auf sich achtet, zeigt Verantwortung. "Die Alltagsbegleitung Ihres Angehörigen können Ihnen beispielsweise geschulte Betreuerinnen und Betreuer abnehmen."
Mit einem Team aus gut 300 Betreuungskräften steht Home Instead Bonn über 750 Menschen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis im Alltag zur Seite. Für derartige Entlastungsleistungen durch einen Betreuungsdienst stellt die Pflegekasse monatlich 125 Euro zur Verfügung. "Da können sich in einem Jahr bis zu 1.500 Euro angespart haben, die bis zum 30.06. des Folgejahres genutzt werden können", so Lewerenz. Danach verfällt dieses Budget aus dem Vorjahr allerdings komplett. "Nutzen Sie daher die angesparten Stunden noch rechtzeitig und gönnen sich eine kraftschöpfende Auszeit!" sdm
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