Ein Mäuschen guckt sich ein bisschen um - und huscht dann schnell wieder in seine Höhle. Keine Angst, das ist nicht Alltag im Bioladen Momo, sondern nur ein kleiner Gag auf der wunderbar organisierten Webseite des ältesten Bioladens im Rheinland. Der erfreut sich, ähnlich wie das Mäuschen, immer größerer Beliebtheit.
Bio liegt nicht nur im Trend, Bio ist auch nötiger denn je. Das erläutert Inhaber und Geschäftsführer Raoul Schaefer-Groebel immer wieder gerne. Es gibt unzählige Gründe dafür, die in diesen Krisenzeiten täglich sichtbarer werden. Ein schönes Beispiel dafür sind die rasant steigenden Lebensmittelpreise im herkömmlichen Handel. „Kein Wunder, wenn die Waren teilweise um die halbe Welt transportiert werden müssen. Wenn Kunstdünger aus Russland knapp wird und in der Produktion viel Energie verpulvert wird", erläutert der Pionier im Bio-Gewerbe.
Bei seinen Bio-Produkten ist das anders: Die stammen zum Großteil aus regionalem Anbau, der Großhandel - wenn man ihn so nennen will - ist mit der Zentrale in Coesfeld ebenfalls nah. Und einige Produzenten liefern direkt aus Bornheim oder anderen nahe gelegenen Regionen. Während die durchschnittlichen Lebensmittel beim Discounter um fast 20 Prozent teurer geworden sind als vor einem Jahr, lag die Preissteigerung bei Momo um sechs Prozent.
Während diese Information erst mal sacken muss, lesen wir auf einem Infoblatt von Momo: "Vier Liter Kerosin pro Kilo Trauben, frisch eingeflogen für umweltbewusste Verbraucher in Industrienationen. Nicht bei Momo" ist die Konsequenz und dazu gibt's den weiterführenden Info-Hashtag #bio-hoertnicht-beim-Anbau-auf. Momo ist nicht nur Supermarkt sondern auch Informationsquelle. Ein Blick auf die Seite mit dem Mäuschen bringt unzählige Erkenntnisse.
Ob Wegfall von chemischen Zusätzen oder Verzicht auf genveränderte Anbauweise, ob umweltschonende Mehrwegpackung oder Verkauf ohne Konservierungsstoffe: Biolebensmittel sind gesünder und sie schmecken natürlich auch viel intensiver. "Bio zu essen ist kein Trend, es ist die Rückkehr zur Normalität", meint Raoul Schaefer-Groebel und ergänzt: "Wer einmal ein Bio-Ei gegessen hat, der will kein anderes mehr." Erst kürzlich konnte der Mark eine neue Kundin gewinnen, weil sie nach einem Besuch beim nahe gelegenen Discounter eine große Kiste mit Äpfeln bei Momo im Eingang entdeckte. "Die kosten nicht mehr als nebenan", stellte sie fest und kauft seither nur noch im Bio-Supermarkt.
"Da hat sich in den letzten 40 Jahren seit unserer Gründung natürlich unglaublich viel getan", berichtet der Momo-Chef. "Wir sind vom Bauern bis zum Verkäufer alle viel professioneller geworden. Wir konnten dadurch auch unsere Preise senken. Und durch Dienstleistungen wie unseren Lieferservice, haben wir eine viel höhere Akzeptanz als damals." Passend dazu weitet Momo seinen Lieferdienst ab Mai auf Königswinter und Bad Honnef aus.
Das alte "Image von ein paar Öko-Spinnern" ist längst dem Bewusstsein gewichen, dass Bio-Lebensmittel mehr sind als eine Alternative: Naturkost ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das findet übrigens auch das Mäuschen auf der Momo-Webseite - auch wenn es sich nur sporadisch heraus traut. jöw
Bioladen Momo
Hans-Böckler-Straße 1
53225 Bonn
Tel: 0228/46 27 65
www.bioladen.com