Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher weiß genau, was ihn in einem Studium Generale an seiner Heimat-Hochschule Alanus interessieren würde. ,,Ich würde mich intensiver mit der Frage nach Sterben und Tod und der Ästhetik in der Malerei beschäftigen, auch im Schauspiel das Sprechen und Darstellen einüben". Der 61-jährige hat einst Theologie studiert, sich daneben mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen auseinandergesetzt. Deshalb findet Schumacher das Konzept der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft auch so gut, weil hier neben den regulären Fachstudiengängen großer Wert auf ein zusätzliches Studium Generale gelegt wird.
Ob in Philosophie, Bildung, Kunst oder Gesellschaft - die Studierenden haben allgemeinbildende, fächerübergeifende Module zu belegen. Sie sollen ,,über den Tellerrand hinausschauen" und dabei zusätzliche Denkanstöße und Impulse erhalten.
Die Kombination von Fach- und Begleitstudium lockt denn auch immer mehr junge Leute zum Studium ins Vorgebirge. Studierende und Mitarbeitende aus Lehre, Forschung und Verwaltung am Campus I - Johannishof und Campus II - Villestraße) prägen seit einem halben Jahrhundert das Leben in der Gemeinde und haben Alfter als Hochschulstandort mittlerweile überregional bekannt gemacht. Für den Bürgermeister hat die Hochschule auch einen wirtschaftlichen Aspekt. ,,1.500 Studierende in Alfter und rund 250 Mitarbeitende bereichern das Gemeindeleben. Wenn so viele Menschen in der Gemeinde arbeiten und zum Teil auch wohnen, ist das für unsere Kommune natürlich sehr wichtig".
Seit den ersten Tagen der Hochschule ist das Studium Generale für alle Studierende aller Fachbereiche bis zum Bachelor- und Masterabschluss obligatorisch. Denn das Studium soll junge Menschen nicht nur für einen bestimmten Beruf qualifizieren, sondern sie darüber hinaus zu einer aktiven Weiterbildung motivieren und anregen. Ziel ist dabei die Erweiterung geistiger, kultureller, sozialer und persönlicher Kompetenzen. Das Konzept knüpft dabei an die humanistische Bildungstradition und damit an die Verbindung von Kunst und Wissenschaft an. Die Studierenden erlangen Einblick in andere Themenfelder, setzen sich in Diskursen mit Dozent:innen und Kommiliton:innen anderer Fachbereiche mit ethischen, soziologischen, philosophischen und anthroposophischen Fragen auseinander. Denn in der Begegnung von Kunst und Wissenschaft soll kritisches Denken so weit eingeübt werden, bis es zu innovativen Ideen kommt, die dann wiederum in die Wissenschaft zurückfließen können. Schumacher betont: ,,Die Gemeinde und die Hochschule stehen miteinander immer in regem Austausch." trp