Thorben Seidler engagiert sich für das Gemeinschaftsleben auf den beiden Campi - ,,Workshoptage" von Studierenden für Studierende an einem Wochenende mit Angeboten wie selbsterforschendes Gestalten, Häkeln, Paartanz, Breathwork oder Akrobatik.

Thorben Seidler: Hochschule mitmachen

Thorben Seidler FOTO: PRIVAT

Er liebt es, Projekte zu gestalten und dazu beizutragen, dass sich die Studierenden als eine Gemeinschaft erleben. Deshalb engagiert sich Thorben Seidler, Student im Bachelor-Studiengang Wirtschaft, Gesellschaft, Innovation an der Alanus Hochschule, seit eineinhalb Jahren im Vorstand des Vereins ,,Alanus Impact" und wendet dafür im Semester fünf bis zehn Stunden pro Woche auf; wenn ein Projekt unmittelbar ansteht, können es auch mal 20 werden. ,,Das geht, weil ich ein Stipendium bekomme, vorher habe ich die Zeit für einen Minijob gebraucht", erklärt er. Und das treibt ihn an: ,,Mir ist es ein großes Anliegen, dass wir uns gemeinsam als Hochschulgemeinschaft erleben und zusammenkommen." Um was geht es dem Verein, einer Gesellschaft der Studierenden und Alumni? Seidler: „Es sind drei Säulen: Wir wollen ein Alumni-Netzwerk aufbauen, wir wollen die Studierenden zwischen den beiden Campi der Hochschule besser miteinander vernetzen, und wir wollen über die Mitgliedsbeiträge und mit unserem Know-how studentische Projekte fördern. Das ursprüngliche Ziel, Mitgesellschafter der Hochschule anzuwerben, ist dagegen etwas in den Hintergrund getreten." Natürlich geht es auch um Mitgliederwerbung: „Ziel sind mindestens 200 Mitglieder aus Studierenden und Alumni, zurzeit haben wir 125 und gerade im letzten Jahr viele dazugewonnen." Dazu hat sicher beigetragen, dass die Studierenden nach dem Corona-Lockdown wieder in Präsenz an den Hochschulveranstaltungen teilnehmen konnten. Jetzt kann der Verein, der 2020 unter dem Motto „Wir machen Hochschule" angetreten ist, wieder durchstarten. Seidler war dabei, als ,,Alanus Impact" auf dem Gelände von Campus II einen Bauwagen bunt bemalte und Palettensitzmöbel aufstellte. Hier finden im Sommer die beliebten Vernetzungstreffen statt.

Und im Herbst organisierte er mit dem Verein die ,,Workshoptage" von Studierenden für Studierende an einem Wochenende mit Angeboten wie selbsterforschendes Gestalten, Häkeln, Paartanz, Breathwork oder Akrobatik. Und natürlich abends ausgiebig Gelegenheit zum gemeinsamen Essen und zu Gesprächen. In diesem Jahr beschäftigt „Alanus Impact" natürlich auch das Hochschul-Jubiläum. Seidler: „Für den Herbst planen wir auf Alumni-Ebene ein Homecoming Event über ein ganzes Wochenende." Zuvor gelte es, mit den Ehemaligen in Kontakt zu kommen, etwa über Social Media. Für die Zukunft wären dann Veranstaltungen möglich, in denen die Alumni den Studierenden berichten, wie sie ,, von der Alanus geprägt wurden und ihre an der Hochschule erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten im Berufsleben einsetzen." Und es sollen Mentoring-Programme der Alumni für Studierende aufgesetzt werden."

Das Thema Nachhaltigkeit liegt Seidler von jeher am Herzen. Im Studium der Forstwirtschaft an einer staatlichen Hochschule, das er zunächst begonnen hatte, fand er es wenig berücksichtigt, umso besser aufgehoben fühlt er sich an der Alanus Hochschule und in seinem Studiengang, der Wirtschaft mit einer Mission im Hintergrund" verbindet und wo es ein fachbereichsübergreifendes ,,Green Office" gibt, das strukturell direkt an das Rektorat angebunden und vom Nachhaltigkeitsbeauftragten der Hochschule vertreten und koordiniert wird. Auch hier engagiert sich Seidler: „Wir haben ein neues Format entwickelt: Studierende können sich ihre zukunftsweisenden Projekte im sozial-ökologischen Bereich als Studienleistung anerkennen lassen. Ich unterstütze sie dann bei den praktischen Fragen wie: Wen muss ich fragen, was muss ich beachten."

Zum Abschluss seines Studiums steht für Thorben Seidler in diesem Jahr die Bachelor-Arbeit an. Ist er damit fit für den Arbeitsmarkt, oder wie geht es weiter? „Der Studiengang Wirtschaft, Gesellschaft, Innovation hat mir einen breiten Einblick verschafft und Wege gezeigt, wie die wichtigen gesellschaftlichen Herausforderungen durch unternehmerische Verantwortung gelöst werden können. Es fehlen mir aber noch die Einblicke in die Berufspraxis und die Fokussierung auf bestimmte Tätigkeitsfelder. Deshalb ist es mein Wunsch, ein BWL-Master-Studium anzuschließen, am liebsten Public and Non-Profit Management an der Uni Freiburg."

VON BRIGITTE LINDEN