Drei stilisierte Tannenbäume in warmen Farben, deren Spitzen an Zipfelmützen erinnern und die sich einander zuneigen, wie im trauten Gespräch, umgeben von lustig aufwirbelnden Schneeflocken - so war der letztjährige Weihnachtsgruß der Alanus Hochschule illustriert, ein Werk der Studentischen Hilfskraft Christina (Sissy) Hunold, die seit 2019 in der Hochschulkommunikation mitarbeitet. Motiv und Stil der Darstellung sagen viel aus über die junge Frau, die bereits ihren Bachelor in Kunst-Pädagogik-Therapie an der Alanus Hochschule gemacht hat und in diesem Jahr hier ihren Master in Lehramt Kunst machen wird - als Künstlerin hat sie sich in ihrer Entwicklung von der Malerei auf Illustration und Grafik verlegt, ,,weil man damit schnell inhaltlich etwas darstellen kann“, und da liegt ihr das Soziale sehr am Herzen.
Um für die Studierenden da zu sein", engagiert sie sich seit ihrem ersten Semester in der Hochschulpolitik und ist mittlerweile von allen Mitgliedern am längsten im Studierendenrat. Dort setzt sie sich in der Kommunikation mit der Hochschulleitung dafür ein, dass die Studiengebühren abgefedert werden, etwa durch die Chancen EG, dass die Studierenden die Räume bekommen, die sie brauchen, und dass die Bibliotheksöffnungszeiten ausreichen. Außerdem gehört Christina Hunold als studentische Vertreterin der Gleichstellungskommission an, deren Aufgabe es ist, die Vielfalt der Menschen an der Hochschule zu stärken. Dazu gehören auch Diversität und Inklusion. Christina Hunold: „Auch wenn wir hier ein Ort sind, der aufs Soziale schaut, gibt es doch auch mal Konflikte. Deshalb wollen wir jetzt auch eine Beschwerdestelle einrichten und unsere Kommission bekannter machen."
In der Corona-Zeit gründete Christina Hunold zusammen mit anderen Studierenden der Alanus Hochschule den Audio-Podcast ,,Punkt.Landung", der „Gespräche mit Menschen aus der Hochschule und in deren Umfeld" vorhält. Da geht es z. B. mit Professor Jost Schieren um Waldorfpädagogik, mit Professor Stephan Hankammer um nachhaltiges Wirtschaften oder mit Dr. Inez von Weitershausen um die Zukunft der Arbeit, lebenslanges Lernen und Mental Health. Alle Folgen können auf der Homepage der Hochschule heruntergeladen werden - und das Titelbild stammt natürlich von der rührigen Kunststudentin.
Für sie ist die Alanus Hochschule ,,ein einzigartiger Ort, um kreativ zu sein und interessante Menschen kennenzulernen". Sie ist selbst schon ein Musterbeispiel dafür und sagt es so: ,,Wenn du dich einbringst, denken Menschen an dich, und du bekommst Projektangebote." In ihrem Fall war das z. B. das Erziehungsbüro Rheinland, das ein Bilderbuch über ein Kind mit einem Geburtsdefekt aufgrund des Alkoholkonsums seiner Mutter herausbringen wollte und für das sie die liebevolle Gestaltung des Einhorns Zoey - Alter Ego des Kindes - übernahm. Gelegentlich begleitet sie eine Veranstaltung mit Graphic Recording, indem sie also zeitgleich auf einer großen Leinwand Schlüsselbilder malt. Und wie stellt sie sich ihre berufliche Zukunft vor? Da sieht sich die Lehramtsstudentin nicht unbedingt auf direktem Weg in die Schule. Denn sie befürchtet, dass die eigene Kunst zu kurz kommt, wenn man mit Leib und Seele Lehrerin ist". Bestimmt wird sie mit ihren kreativen und humorvollen Grafiken (anzuschauen auf Instagram unter dem Profil-Link Theaverage.art) als Illustratorin weitere Angebote bekommen. Aber auch eine Arbeit im Museum würde sie interessieren.
VON BRIGITTE LINDEN
