Im Bett bewegen Menschen sich in aller Regel kaum. Doch nicht bei allen ist das so

Woher Schreie und Tritte im Schlaf kommen

Wer im Schlaf um sich schlägt, ist möglicherweise von einer REM-Schlaf-Verhaltensstörung betroffen. FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA-TMN

Wenn der Liebste im Schlaf auf einmal um sich schlägt, kann das für eine REM-Schlaf-Verhaltensstörung sprechen. Darauf macht die Deutsche Hirnstiftung aufmerksam.

Der REM-Schlaf ist eine Schlafphase, in der die Muskeln - abgesehen von denen rund um die Augen - nicht aktiv sind. Bei einer REM-Schlaf-Verhaltensstörung ist das aber anders. Typisch für diese Störung sind actionreiche und aggressive Träume in dieser Schlafphase. Und vor allem: Betroffene schlagen und treten im Bett um sich.

Das Risiko für Parkinson ist erhöht

Die Ursachen für eine solche Störung sind laut der Deutschen Hirnstiftung noch nicht vollständig geklärt. Schätzungen zufolge sind etwa fünf Prozent der Menschen über 60 Jahre betroffen - Männer häufiger als Frauen.

Wer eine REM-Schlaf-Verhaltensstörung bei sich vermutet, sollte das am besten ärztlich abklären lassen. Denn: Liegt diese Störung vor, hat man ein deutlich erhöhtes Risiko, eine Form von Parkinson - die Lewy-Körperchen-Demenz - zu entwickeln.

Heilen lässt sich die Störung laut der Hirnstiftung nicht. Aber: Es gibt Medikamente, die die Bewegungen in der Nacht verringern können, weil sie krampflösend und beruhigend wirken. Das Risiko, an Parkinson zu erkranken, senken sie allerdings nicht.

Eine sichere Schlafumgebung

Ansonsten sollte man die Schlafumgebung so sicher wie möglich gestalten, damit es nicht zu Verletzungen kommt. Es kann zum Beispiel sinnvoll sein, den Nachttisch wegzuräumen oder vor dem Bett einen weichen Teppich oder eine Matte auszurollen. Um den Partner oder die Partnerin in der anderen Hälfte des Bettes zu schützen, hilft gegebenenfalls ein großes Kissen in der Mitte. dpa


Migräne mit Aura oder Schlaganfall?

Taubheit in den Fingern und Worte, die einem nicht mehr einfallen mögen: Eine Aura kann einen durchaus erstmal an einen Schlaganfall denken lassen. Wo verläuft die Grenze?

Nicht immer einfach ist die Unterscheidung zwischen einer Aura und einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA). Sie gilt als Vorbote eines Schlaganfalls. „Und Fehler sind sehr schädlich“, sagt Prof. Hartmut Göbel von der Schmerzklinik Kiel. So könne die Fehldiagnose einer TIA als Migräne mit Aura zu einem vermeidbaren Schlaganfall führen.

Für eine sichere Diagnose muss der Patient mindestens zwei Episoden aufweisen, die spezielle Kriterien erfüllen. „Mit nur einer Episode ist es schwierig zu entscheiden“, sagt Hartmut Göbel. Und ohnehin: Eine Diagnose kann nur ein Arzt oder eine Ärztin stellen.

Wichtig: Besteht Verdacht auf einen Schlaganfall, ist das ein Fall für den Notruf 112. Denn die erste Zeit nach einem Schlaganfall entscheidet über das Ausmaß der Zellschäden im Gehirn, heißt es von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.

Die Checkliste

Wenn mindestens zwei der folgenden Punkte erfüllt sind, spricht das eher für einen Schlaganfall:

1. Alle Symptome treten innerhalb von unter einer Minute mit maximaler Intensität auf und breiten sich nicht allmählich aus.
2. Es bestehen mehrere Symptome, die gleichzeitig auftreten.
3. Alle Symptome sind Defizite wie Sehverlust, Taubheit, Lähmungen. Es bestehen keine sogenannten positiven Symptome wie Zickzacklinien, Kribbeln oder Farbsehen.
4. Die Symptome werden nicht von Kopfschmerz begleitet, es folgt ihnen innerhalb einer Stunde auch kein Kopfschmerz nach.

Migräne-Aura

Eher für eine Migräne-Aura sprechen diese folgenden Punkte:

1. Die Symptome treten langsam über 15 bis 30 Minuten zunehmend auf.
2. Wenn mehrere Symptome auftreten, treten sie sukzessive, also eines nach den anderen, auf.
3. Es bestehen sogenannte positive Symptome wie Zickzacklinien, Kribbeln, Farbsehen.
4. Nach spätestens einer Stunde folgen diesen Symptomen Kopfschmerzen. dpa