„Da kriege ich Platzangst“ - vermutlich hat jeder diesen Satz schon einmal gehört - oder auch selbst gesagt. Etwa in Aufzügen, der U-Bahn oder im Tunnel. Meist ist damit nicht Angst vor Platz gemeint, sondern im Gegenteil vor Enge.
Diese Angst kann krankhafte Züge annehmen. Dann spricht man von Klaustrophobie. Menschen mit Klaustrophobie empfinden in solchen Situationen übermäßige Angst bis zur Panik. „Symptome sind zum Beispiel Schwindel, Atemnot, Schweißausbrüche, Herzrasen oder Herzstolpern“, sagt Roman Stöppler, Systemischer Therapeut in Gerlingen.
Die Angst kann so stark sein, dass Betroffene aktiv viele Orte und Aktivitäten vermeiden. Das ist oft psychisch und körperlich anstrengend. Spätestens wenn man sich im Alltag eingeschränkt fühlt, sollte man sich Hilfe suchen, etwa bei einer Psychologin oder einem Psychologen, die Verhaltenstherapie anbieten. „Das Stichwort, was die meisten kennen, ist Konfrontationstherapie“, so Psychotherapeut Stöppler: „Man begibt sich in die traumatische Situation und erlebt sich darin als erfolgreich bewältigend.“ Das heißt, Betroffene fahren Fahrstuhl oder besuchen eine Massenveranstaltung unter therapeutischer Anleitung. „Wichtig ist, dass man aus diesem therapeutischen Setting nicht herausgeht, bevor die Angst nicht signifikant, also um mindestens 50 Prozent, gemindert wurde“, so Stöppler. dpa