Wenn die Speiseröhre brennt...

Prof. Dimitrios Pantelis

Sodbrennen kennen wohl die meisten - aber das säuerliche Gefühl im Magen und in der Speiseröhre kann auf Dauer zu ernsten Problemen führen. Tritt der saure Geschmack im Mund mehrmals täglich auf und wird zusätzlich von Schmerzen hinter dem Brustbein begleitet - könnte es auch die Refluxkrankheit sein. PD Dr. Birgit Terjung, Chefärztin der Gastroenterologie im St. Josef Hospital, und Prof. Dr. Dimitrios Pantelis, Chefarzt in der Allgemein- und Viszeralchirurgie im St. Marien und St. Josef Hospital der GFO Kliniken Bonn, betreuen regelmäßig Patienten mit diesen Symptomen.

,,Stellt sich ein Patient mit häufig auftretendem Sodbrennen in der Sprechstunde vor, müssen wir erst genau alle Hinweise prüfen: Wie oft kommt es zum Sodbrennen? Wo fühlt der Patient den sauren Geschmack? Hat er auch Schmerzen?", so Prof. Dr. Pantelis. Am Anfang erfolgt eine Magenspiegelung, um gefährliche Krankheiten wie Krebs auszuschließen und Hinweise auf die Refluxkrankheit oder andere Schleimhautveränderungen zu entdecken. Bestätigt sich der Verdacht auf Reflux, übernimmt Frau Dr. Terjung mit einer Säureund Druckmessung. Hier kann festgestellt werden, ob es sich tatsächlich um Magensäure handelt oder die Flüssigkeit vielmehr bitterer Gallensaft ist. Die Druckmessung zeigt an, ob der Schließmuskel im Übergang Magen/Speiseröhre vielleicht zu schlaff ist und keinen guten Abschluss zur Speiseröhre mehr bildet.

PD Dr. Birgit Terjung FOTOS: GFO

,,Je nachdem welche Ergebnisse wir hier bekommen, können wir die Beschwerden über Medikation und Essverhalten lindern oder das operative Eingreifen wird nötig", erklärt Frau Dr. Terjung. Mit Ernährungstipps und säurehemmenden Mitteln kann das unangenehme Brennen oft gemildert werden. Wichtig ist es auch, ein Ernährungstagebuch zu führen, um Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten zu erkennen, die zu ähnlichen Beschwerden führen können. „Es gibt noch andere Ursachen für Sodbrennen, wie z. B. der Thoraxmagen, ein Reflux von Galleflüssigkeit und ein häufig resultierender bitterer Reflux oder Kohlenhydratunverträglichkeiten", berichtet Frau Dr. Terjung. Bei letztgenannten wird viel Luft im oberen Magen-DarmTrakt gebildet, steigt auf und kann im weiteren zu Reflux führen. „Behandelt man die Kohlenhydratunverträglichkeiten wie Laktoseund Fruktoseunverträglichkeit durch ein Weglassen oder Reduzieren der Laktose und Fruktose in der Nahrung, dann bessern sich die Refluxbeschwerden oft signifikant."