Durch die Wiederherstellung der Zinsen und Anlagen in Wertpapieren besser sparen

Ratschläge von Sparexperten der Sparkasse Bonn-Köln: Der Inflation ein Schnippchen schlagen

Sebastian Fromm, Produkt- und Preismanagement der Sparkasse Köln-Bonn

Die Zeiten für Sparerinnen und Sparer sind besser geworden. Es gibt wieder Zinsen. Gleichzeitig hat aber die Inflation so zugenommen, dass dennoch Kaufkraftverluste drohen. Was jetzt möglich ist.

Endlich wieder Zinsen! Die Freude war groß, als die Europäische Zentralbank Mitte vergangenen Jahres erstmals nach Jahren wieder die Leitzinsen anhob. In der Folge war es aus Sparersicht endlich so weit: Man bekam wieder Zinsen auf Spareinlagen. Auf Tages- und Festgeld beispielsweise. Oder Anleihen. "Diese Anlageformen sind bei sicherheitsbewussten Sparerinnen und Sparern sehr beliebt wegen der festen Laufzeit und des in aller Regel festen Zinssatzes", beobachtet Sebastian Fromm vom Produkt- und Preismanagement der Sparkasse Köln-Bonn. Zwei bis drei Prozent bei Anleihen seien inzwischen wieder möglich.

Dass die Zeiten von Niedrig-, Null- und Negativzinsen vorerst vorbei sind, ist für Sparerinnen und Sparer also eine gute Nachricht. Es gibt aber auch eine weniger gute: Der Inflation schlägt man selbst mit drei Prozent Zinsen derzeit kein Schnippchen. Die liegt nämlich seit dem rasanten Anstieg, der Mitte 2021 begann, bei 8,7 Prozent (Stand: Februar 2023) und damit weiterhin auf Rekordniveau. Trotz aller Anstrengungen der EZB wird sie sich in den kommenden Monaten allenfalls langsam erholen. Mit anderen Worten: Die derzeitigen Zinsen etwa auf Anleihen verschaffen sicherheitsbewussten Menschen also durchaus eine spürbare Sicherheit. Trotzdem würde ihr Geld, falls sie nur auf diese Anlageform setzen würden, nach und nach an Kaufkraft verlieren.

Um der Inflation wirklich etwas entgegenzusetzen, bleibt es deshalb sinnvoll, über eine Anlage in Wertpapieren nachzudenken, beispielsweise Immobilien-, Aktien- und Rentenfonds. "Zumindest den Teil des persönlichen Vermögens, den man nicht kurzfristig benötigt, sollte man auf diese Weise anlegen", empfiehlt Wertpapierfachmann Fromm.

Entscheidend ist es, die Vermögensplanung strukturiert anzugehen und verschiedene Anlageformen zu kombinieren. Wichtigster Tipp der Sparkasse: "Lassen Sie sich beraten!", rät Fromm. Denn: Die Geldanlage muss genau zu einem passen. Wie viel Sicherheit möchte man? Welche finanziellen Spielräume habe ich genau? "Das alles klären wir gemeinsam", berichtet Fromm, "und darauf bauen wir unsere Lösungsvorschläge auf."

Einsteigen kann man bereits mit 25 Euro monatlich oder einmalig 500 Euro. "Smart-Vermögen" heißt das Produkt, ein ETF-basiertes, automatisch erstelltes Anlageportfolio. Ab einem Anlagebetrag von 5.000-10.000 Euro kann man sich alternativ auch für einen individuell zugeschnittenen, fondsbasierten Anlageplan entscheiden. Wer mehr als 100.000 Euro anlegen kann, für den bietet die sparkasseneigene Vermögensverwaltung zusätzliche Möglichkeiten. 

Allen Varianten ist zweierlei gemeinsam: Sie setzen auf einen individuellen Mix aus Anlageformen, je nach Risikobereitschaft des Anlegers oder der Anlegerin. Auch Anleihen oder Festgeld können Teil des Portfolios sein. Und sie erhöhen die Chance auf eine Rendite, mit der sich mehr Kaufkraft sichern lässt als mit reinem Sparen.