Es ist 12 Uhr: Mensa-Zeit. In den Offenen Ganztagsschulen (OGS) gibt es für die Grundschulkinder das Mittagessen. Es herrscht ein quirliges, geselliges Miteinander an den Tischen: Die Kinder genießen ihre Pause und die gemeinsame Mahlzeit.
Die Trägerschaft für zahlreiche OGS-Standorte in Bonn und der Region hat die Katholische Jugendagentur Bonn gGmbH - kurz KJA Bonn übernommen. Als gemeinnützige und anerkannte freie Trägerin der Jugendhilfe ist die KJA Bonn in den Regionen Altenkirchen, Bonn, Euskirchen und Rhein-Sieg aktiv und unterstützt Kinder und junge Menschen im Alter von sechs bis dreißig Jahren in ihrem Alltag, mischt sich ein und steht ihnen verlässlich zur Seite. Dies geschieht nicht nur im OGS-Bereich, sondern in den unterschiedlichsten Handlungsfeldern.
Mitten in Bonn, auf dem Kaiser-Karl-Ring, findet man die Geschäftsstelle der Jugendagentur. Die Bandbreite der Aufgaben und Herausforderungen, die hier im großen Besprechungsraum bei der Konferenz um 12 Uhr auf den Tisch kommen, reicht von der Ausarbeitung von pädagogischen Konzepten zur Gewalt- und Konfliktprävention über die Abstimmung der Maßnahmen zur Inklusion bis hin zur Klärung von Finanzierungsfragen und zur Gestaltung der Zusammenarbeit mit Städten, Kommunen und anderen Trägern. Alle großen und kleinen Themen werden gemeinsam erarbeitet und die Vorgehensweise besprochen. Dass es dabei verschiedene Standpunkte und Erfahrungswerte gibt, sehen alle als Bereicherung ihrer Arbeit. Hauptsache ist, man bleibt im Gespräch und findet am Ende die Lösung, die das Bestmögliche für die Kinder und Jugendlichen darstellt.
Für Rainer Braun-Paffhausen Geschäftsführer der KJA Bonn, ist klar: „Hier in der Geschäftsstelle und in unseren zahlreichen Einrichtungen und Projekten arbeiten Menschen, die mit ganz viel Herz und Kompetenz für Kinder und Jugendliche Partei ergreifen.“
Dabei ist die Geschäftsstelle nicht das Herzstück der KJA Bonn, sondern hier hat man es sich zur Aufgabe gemacht, die Kolleginnen und Kollegen vor Ort so zu unterstützen, dass sie ihre Energie und ihr Engagement in ihre Arbeit für Kinder und Jugendliche einsetzen können. Somit liegt das Herzstück in jeder einzelnen Einrichtung, in jedem einzelnen Projekt.
Gesichter der KJA Bonn
Sozialarbeiterin Meike Hardung ist mit ihrem Bus „Black Box“ für die mobile Jugendarbeit in Siegburg unterwegs. Seit Mai 2022 sucht sie verschiedene Plätze im Stadtteil Kaldauen auf und bietet dort Kindern und Jugendlichen einen Ort zum Spielen und Quatschen: „Ich bin gerne für die Kinder und Jugendlichen da. Manchmal geht es um belanglose Themen, da suchen sie einfach nur jemanden zum Reden. Es werden mir aber auch persönliche Dinge erzählt und Sorgen und Nöte anvertraut.“ In solchen Fällen sind die Jugendlichen froh, dass ihnen jemand zuhört. Immer gesprächsbereit zu sein oder Hilfe bei offiziellen Stellen anzubieten, ohne die Jugendliche zu drängen - das ist Meike sehr wichtig. Das entgegengebrachte Vertrauen bestärkt sie darin. Um dieses nicht zu verlieren, bedarf es einer guten Intuition und einer großen Portion Empathie. Norbert Weber leitet seit über 30 Jahren den Jugendmigrationsdienst (JMD) Euskirchen, einer Integrationsfachstelle für Neuzugwanderte und junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte im Alter von 12 bis 27 Jahren und deren Eltern. Norbert sieht sich selbst als Türöffner und Brückenbauer: „Wir bieten jugendspezifische Migrationskurse an: So lernen die zugewanderten Jugendlichen oder jungen Erwachsenen täglich Deutsch und werden darüber hinaus sozialpädagogisch begleitet. Mit vielen Teilnehmenden sind wir über Jahre im Kontakt.“ Dieser wird mit der Zeit weniger, weil sie sich beruflich und privat weiterentwickeln. „Das ist ein normaler Prozess, der mich freut, weil es bedeutet, dass unsere ehemaligen Klienten angekommen sind.“ Inga Matthiesen ist seit 2019 pädagogische Leiterin der OGS-Bernhardschule in Bonn-Auerberg und macht ihren Job mit Leib und Seele: „Augenblicklich betreuen wir 306 Schülerinnen und Schüler in zwölf festen jahrgangsbezogenen Gruppen. Regelmäßige Abläufe und feste Strukturen in den Gruppen geben den Kindern auf der einen Seite Sicherheit und stärken das Wir-Gefühl. Auf der anderen Seite können sie in unserem teiloffenen Konzept selbstbestimmt und bedürfnisorientiert ihren Interessen nachgehen und werden damit zu Gestaltenden ihres OGS-Alltags. Zudem versuchen wir, die uns anvertrauten Kinder bei all ihren Belangen und Themen miteinzubeziehen und unterstützen ihre Entwicklung zu selbstbewussten wie starken Persönlichkeiten.“
Nassima Madaghri hat vor einigen Monaten die Fachleitung Sek I-Bereich und Integrationsassistenz/Schulbegleitung bei der KJA Bonn übernommen. Wichtigste Aufgaben der Integrationsassistenz sind die Begleitung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen im Schul- und OGS-Alltag. Diese sollen in die Klasse bzw. in die OGS-Gruppe integriert werden und dabei lernen, möglichst selbstständig und unabhängig zu handeln. „Meine Kolleginnen und Kollegen setzen als Koordinatorinnen und Koordinatoren im Bereich Integrationsassistenz in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis täglich dafür ein, eine bestmögliche Förderung zu gewährleisten, damit für jedes einzelne Kind, jeden einzelnen Jugendlichen die Teilhabe an schulischer Bildung und dem aktiven Leben in der Gemeinschaft ermöglicht wird.“
Verena Di Tomaso leitet die Berufsvorbereitungsmaßnahme WERKstattSchule, die für Heranwachsende ohne und mit Schulabschluss ein niederschwelliges Angebot bietet, das sie in ihrer Persönlichkeit stärken und auf ihren beruflichen und persönlichen Werdegang vorbereiten soll. Dass sich jemand Zeit und ihre Bedürfnisse ernst nimmt, ist eine Erfahrung, die benachteiligte jungen Menschen fehlt. Im Vergleich zu anderen Maßnahmen, die viele der Teilnehmenden bereits durchlaufen haben, sollen hier Struktur, Disziplin und Leistung zunächst an zweiter Stelle stehen“, stellt Verena fest. Unser Grundsatz ist: Zeit geben-Zeit nehmen. Das bedeutet, dass die Jugendlichen mit ihren Gedanken, Wünschen und Sorgen an erster Stelle stehen.“ Dem Team WERKstattSchule ist es von wichtig, die die Jugendlichen ganzheitlich wahrzunehmen. Im Mittelpunkt sollen Erfolgserlebnisse stehen, die Ehrgeiz und Motivation nach sich ziehen.
Lukas Schmalenstroer arbeitet seit 2017 als Jugendreferent vor Ort in der territorialen und verbandlichen Jugendarbeit. Sein Aufgabenschwerpunkt liegt in der Unterstützung der haupt-, neben- und ehrenamtlich Tätigen in den Kirchengemeinden und Seelsorgebereichen vor Ort. In den Sommerferien gestaltete Lukas mit 30 jungen, ehrenamtlichen Teamerinnen und Teamern zum wiederholten Male das Projekt „MiniTabu“, an dem rund 120 Kinder aus Tannenbusch teilnahmen: „Ich bin dankbar, dass wir Jugendliche begeistern können, sich ehrenamtlich zu engagieren und ihnen Erfahrungsspielräume bieten, in denen sie sich ausprobieren und wachsen können. So können wir uns von Jahr zu Jahr weiterentwickeln und den Kindern immer wieder einen wunderschönen Urlaub zu Hause bieten.“
Wir leben und arbeiten in Vielfalt
Die Vielfalt der Mitarbeitenden wird bei der KJA Bonn als großer Schatz empfunden: „Vielfalt begegnet uns auf vielen verschiedenen Ebenen. Die Vielfalt der uns anvertrauten Kinder und der Kolleginnen und Kollegen, die aus über 35 Nationen kommen oder auch die Vielfalt der verschiedenen Lebensentwürfe. Wir möchten jedem Kind, jedem Jugendlichen und jedem Mitarbeitenden signalisieren: Du bist hier richtig!“ betont Rainer Braun-Paffhausen. Deshalb war es ihm wichtig, dass die KJA Bonn die Charta der Vielfalt unterzeichnet. Dies ist eine Selbstverpflichtung von Unternehmen, dass sie Chancengleichheit für ihre Beschäftigten herstellen bzw. fördern werden und ein Arbeitsumfeld schaffen, das frei von Vorurteilen ist.
Auch die Vielfalt der Aufgaben macht die KJA Bonn aus. In den fünf Fachbereichen stellen sich die Beschäftigten gemeinsam mit viel Freude und Engagement allen Herausforderungen. Dies erfordert Empathie und ermöglicht Eigeninitiative. Bei der Zusammenarbeit wird trotz digitaler Formate das persönliche Gespräch gepflegt. Besonders nach der Corona-Pandemie ist das allen sehr wichtig, denn miteinander im Austausch zu sein und zu bleiben, schafft Verständnis füreinander. Dabei übernimmt Kommunikation eine Schlüsselfunktion, um sich in einer offenen und vertrauensvollen Arbeitsatmosphäre begegnen zu können.
Die Mitarbeitenden leben eine Dienstgemeinschaft, die sich auch in gemeinsamen Aktivitäten ausdrückt. Neben großen Dienstgesprächen, zu denen alle Kolleginnen und Kollegen eingeladen sind, gibt es verschiedene Anlässe, um zusammen zu kommen. Alle zwei Jahre findet ein großes Betriebsfest mit den Familien der Mitarbeitenden statt und erst im August feierten über 200 Beschäftigte der KJA Bonn den Tag der KJA in Altenberg. Hier konnte man Betriebsangehörige anderer Jugendagenturen kennenlernen, sich vernetzen und austauschen.
Auch die sportliche Begeisterung verbindet, so dass auch dieses Jahr wieder eine Delegation beim Firmenlauf in der Rheinaue teilgenommen hat. Für ein Treppchen hat es in diesem Jahr nicht gereicht, aber das ist auch nicht das, was zählt.
Eine starke Arbeitgeberin
Die KJA Bonn engagiert sich in unterschiedlichen Feldern der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit, der Jugendhilfe in Schule, der Jugendverbandsarbeit und der Jugendpastoral. Mit über 100 Einrichtungen, Maßnahmen und Projekten und mehr als 850 Mitarbeitenden sind wir eine starke Arbeitgeberin in Bonn und der Region. Unser Leitbild „Die KJA Bonn lebt, glaubt und mischt sich ein“ ist für uns Anspruch und Ansporn zugleich. Dabei sind unsere Mitarbeitenden mit ihrer Fachlichkeit und ihren persönlichen Stärken und Charismen die wichtigste Grundlage unseres Handelns und Engagements. Wir wollen nicht nur auf die Bedürfnisse unserer Zielgruppen reagieren, sondern auch mit innovativen Angeboten in allen Fachbereichen die Kinder- und Jugendarbeit aktiv gestalten.
Weitere Informationen zu unserer Arbeit, unseren Einrichtungen und Projekten findest Du unter: www.kja-bonn.de
Für unsere neuen und wachsenden Einrichtungen, Projekte und Maßnahmen suchen wir Verstärkung!
Detaillierte Stellenausschreibungen findest Du unter: www.starkestellen.de/kja-bonn
